Bucht von Portoferraio

Die Bucht von Portoferraio ist nicht gerade eine Badedestination. Die meisten Strände sind eher verschmutzt. Eine schöne Ausnahme macht da Bagnaia. In der Bucht von Portoferraio aber kommen Weinliebhaber auf ihre Kosten. Das Weingut La Chiusa lohnt einen Besuch! Auch die bedeutendste römische Ausgrabung der Insel Elba liegt in der Bucht von Portoferraio: Die Villa Romana Le Grotte. Von den Ruinen aus hat man eine tolle Aussicht auf Portoferraio. Das Castello del Volterraio thront hoch über der Bucht.

Verlässt man Portoferraio in Richtung Porto Azzurro, gelangt man auf die SP26. Diese führt am Stadtteil San Giovanni und an den Termen San Giovanni vorbei. In den Termen, die im Jahr 1963 eröffnet werden verschiedene Kuren mit Meerschlamm angeboten. Dieser Schlamm soll gegen verschiedenste Leiden wirken, beispielsweise Rheumatismus, Entzündungen von Gelenken und Nerven sowie Arthrose.

Die Medici liessen 1555 eine grosse Salinenanlage errichten. Diese wurde stetig ausgebaut und erreichte eine Fläche von 34 Hektaren. Gegen Ende des 19. Jahrhunderts wurde die Saline geschlossen. An ihrer Stelle wurden 1901 die neuen Hochöfen errichtet. Diese lagerten ihre Schlacken auf den Salinengebieten ab. Die Hochöfen wurden im zweiten Weltkrieg zerstört und die Schlacken gerieten in Vergessenheit. Der geschmeidige und fettig wirkende Meerschlamm setzt sich zusammen aus organischen Rückständen, Eisen, Schwefel und diversen Spurenelementen.

Wer gerne kuren möchte, muss sich vorgängig telefonisch anmelden. Geöffnet hat die Terme ganzjährig von 10 – 20 Uhr, samstags nur am Vormittag von 9 – 13 Uhr, sonntags geschlossen. termeisoladelba.it

Villa Romana le GrotteNach den Termen wird die Strasse kurvenreich. Auf einer kleinen Anhöhe, der Punta delle Grotte, liegen die Überreste der einst grössten römischen Villa auf dem toskanischen Archipel, die Villa Romana delle Grotte.

Hier geht’s zur Beschreibung der Villa Romana delle Grotte.

Etwas über 1 km nach der Villa Romana delle Grotte zweigt links die SP 32 Richtung Magazzini und Bagnaia ab. Nach 2.2 km liegt linkerhand das bekannteste Weingut der Insel Elba, La Chiusa.

Hier geht’s zur Beschreibung des Weingut La Chiusa

250 m nach dem Weingut La Chiusa kommt man an eine Kreuzung, an der die Hauptstrasse links weiterführt. Biegt man hier rechts ab, gelangt man nach 850 m auf einer grösstenteils unbefestigten Strasse zur pisanisch-romanischen Kirche Santo Stefano alle Trane. Diese einschiffige Kirche wurde im 12. oder 13. Jahrhundert erbaut. Sie weist die für diesen Baustil typischen halbrunden Blendbögen auf und verfügt über eine nach Osten weisende Apsis. Die Kirche kann nur sonntags zur Messe besucht werden. Wer dies macht, kann im Inneren schöne Ornamente mit Blütenblättern, Adlern und Pferden bestaunen.

Kurz nach der oben erwähnten Kreuzung erreicht man den kleinen Ort Magazzini. Dieser besteht grösstenteils aus Villen und einfacheren Wohnhäusern. Das Zentrum befindet sich direkt am Meer, wo es auch einen schmalen und nicht sehr schönen Kiesstrand gibt. Magazzini ist bekannt für seine deutsche Segelschule. Wer auf Elba seinen Segelschein machen möchte, ist hier genau richtig. In der Hochsaison gibt es einen Bootstransfer von Magazzini nach Portoferraio.

Zum Baden ist der nördlich gelegene Strand von Ottone etwas besser geeignet. Hierfür durchquert man Magazzini und biegt danach Richtung Bagnaia ab. Bei diesem Abzweiger liegt auch der grosse Campingplatz Rosselba Le Palme.
Fährt man bei diesem Abzweiger links und folgt der Küste 2 km, erreicht man Bagnaia. Folgt man aber weiter der SP32, gelangt man nach Rio nell’Elba. Von dieser Strecke aus hat man einen tollen Ausblick auf die ganze Bucht von Portoferraio. Dominiert wird die schmale und kurvenreiche Strasse vom Castello del Volterraio. Diese Ruine wird nach Bagnaia beschreiben.

Bagnaia ist der schönste Badeort in der Bucht von Portoferraio und liegt gleich gegenüber der Inselhauptstadt. Nomen est omen: Bagno bedeutet „Bad“. Im oberen Teil von Bagnaia liegt eine riesige Ferienanlage, die in einer etwas ungewöhnlichen Architektur erbaut wurde. Die Promenade am Strand ist autofrei uns so kann man dort abends wunderbar flanieren und in einem der Restaurants oder Strandbars den Sonnenuntergang geniessen – Portoferraio dabei im Blickfeld. In der Hochsaison verkehren gar Boote zwischen Bagnaia und Portoferraio.

1.6 km nach dem Abzweiger Richtung Rio nell’Elba und Rio Marina liegt linkerhand ein Parkplatz. Von diesem aus führt ein steiler und schattenloser Wanderweg hoch zu den Ruinen des Castello del Volterraio (170 Höhenmeter, 1 h 15 min hin und zurück).

Castello del VolterraioBeim Castello del Volterraio soll es sich um die älteste Befestigungsanlage der Insel Elba handeln. Bereits die Etrusker errichteten hier eine burgähnliche Anlage. Ihnen folgten die Römer. Die strategische Lage war auch nur allzu günstig, thront die Burg doch auf einem steilen Felsen auf 395 m ü. M. Die Pisaner errichteten hier 1281 auf Mauerresten aus dem 11. Jahrhundert die Burg. Nur über eine einzige Zugbrücke, die heute nicht mehr zu sehen ist, konnte die Festungsanlage betreten werden. Von diesem Geiernest aus (so eine mögliche Herkunft des Namens: lat. vulter = Geier) konnten nahende Piraten schon früh ausgemacht werden. Die Bevölkerung wurde dann mit Rauchsignalen gewarnt. Das Warnsignal konnte über den Torre del Giove und dann über den Turm auf dem Inselchen Palmaiola aufs Festland weitergeleitet werden. Die Burg konnte während all der Jahrhunderte nie eingenommen werden. Selbst die Piraten Dragut und Khayr al-Din mussten unverrichteter Dinge wieder abziehen. Mit der immer stärkeren Befestigung der Inselhauptstadt Portoferraio verlor das Castello del Volterraio immer mehr an Bedeutung und zerfiel mit der Zeit. Um sie vor dem endgültigen Zerfall zu retten, kaufte der Nationalpark des Toskanischen Archipels die Ruine und begann mit ersten Restaurierungsarbeiten. Der Ausblick, den man von der Burg aus geniesst, ist phantastisch. Nebst der ganzen Bucht von Portoferraio sieht man die gesamte westelbanische Bergwelt mit dem Monte Capanne und sogar das italienische Festland.

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