Rio Marina

Die Strasse von Rio nell’Elba führt erst an der markanten Kirche von Rio Marina vorbei, die Santa Barbara und San Rocco geweiht ist. Sie wurde erst im 19. Jahrhundert errichtet. Ihr Inneres überrascht mit durchgehenden, horizontalen Streifen an den Wänden. Von hier geht’s weiter bis hinunter an den Hafen.

In diesem legen nebst ein paar Fischerbooten, Segel- und Motoryachten auch Fähren an. Letztere fahren nicht nur nach Piombino, sondern einmal pro Woche auch nach Pianosa. Auf der Südseite des Hafens steht ein achteckiger Turm aus der Zeit der Appiani. Dieser bekam im 19. Jahrhundert seine Uhr. Mit der danebenliegenden pastellfarbenen Häuserzeile ergibt dies ein malerisches Ensemble. Das Zentrum Rio Marinas bildet der Palazzo della Concessionaria, auch Palazzo del Burò genannt. Dieser beherbergte einst den Sitz der Minenverwaltung. Heute ist hier ein interessantes Bergbau- und Mineralienmuseum untergebracht.

Rio Marina ist kein Badeort. Hierfür fehlen schlicht die breiten, feinsandigen Strände. Dennoch findet man in der Umgebung einige schöne Buchten, teilweise mit schwarzem Sand. In der Umgebung von Rio Marina war der Abbau des Eisenerzes schon seit langer Zeit von grosser Bedeutung. An der Küste sieht man heute noch verrostete Überreste der Verladestationen. Rio Marina hat sich in den letzten Jahren aber sehr gemacht. Oberhalb des Hafens befindet sich ein kleiner Park mit schattigem Spielplatz.

Parken kann man entweder direkt am Hafen oder – von Rio nell’Elba her kommend – 200 m nach der Kirche rechts abbiegend auf der Via di Reale (ausgeschildert). Weitere Parkplätze findet man an der SP 26 Richtung Cavo.

Geschichte von Rio Marina

In der Umgebung von Rio Marina liessen sich schon Leute der Rinaldonde-Kultur und später die Etrusker nieder, die beide von den reichen Eisenerzvorkommen profitierten. Davon zeugen Überreste von Schmelzöfen und auch eine Nekropole, ein Sammelgrab aus der Kupferzeit. Spuren der Römer sind keine bekannt. Die Siedlung wurde vermutlich wegen der drohenden Piraterie aufgegeben, das Landesinnere war sicherer. Die erste urkundliche Erwähnung von Rio Marina datiert aufs 15. Jahrhundert. Damals hiess die Region Piaggia di Rio (Strand von Rio nell’Elba). Eine richtige Siedlung entstand aber aufgrund der immer noch herrschenden Gefahr durch Piratenüberfälle nicht. 1534 errichteten die Appiani als Befestigung einen achteckigen Turm. Noch heute trägt er den Namen Torre degli Appiani. Bereits zuvor soll an dieser Stelle ein Turm gestanden haben, der den Namen Torre di Spiaggia trug. Dies geht aus einer Karte aus dem Jahre 1420 hervor.

Im 18. Jahrhundert liessen die Piratenüberfälle stark nach und so siedelten sich Leute aus Rio nell’Elba, aber auch aus Ligurien und Korsika hier an. Bergleute begannen in Küstennähe Eisenerze abzubauen. Dies verkürzte auch den Transportweg zu den Schiffen und es entstanden Verladestationen. Der Bergbau erlebte einen regelrechten Boom und im Jahre 1802 wurde gar der Sitz der Minengesellschaft nach Rio Marina verlegt. Das Dorf entwickelte sich so zum Zentrum des elbanischen Eisenerzabbaus. In nur gerade 70 Jahren hatte sich die Einwohnerzahl von 1200 fast vervierfacht. So kam es, dass sich Rio Marina im Jahre 1882 von Rio nell’Elba abtrennte und eine eigenständige Gemeinde wurde. Bis heute besteht zwischen den beiden Dörfern eine gewisse Rivalität. Im Jahr der Gründung der Gemeinde Rio Marina erhielt der Turm der Appiani an der Südseite des Hafens einen kleinen Aufbau mit einer Uhr daran.

Als im Jahre 1981 die letzte Mine geschlossen und ein Jahr darauf das letzte mit Eisenerz beladene Schiff in Richtung Piombino ablegte, verlor Rio Marina stark an Bedeutung. Heute zählt der Ort rund 2200 Einwohner, also nicht einmal mehr die Hälfte der Spitzenzeiten.

Die Entwicklung hin zu einem Touristenort ging nur langsam vonstatten und selbst heute hält sich der Andrang der Touristen in Grenzen. Badetouristen fehlt es schlicht an Stränden und auch sonst hat der Ort, abgesehen von den malerischen Gassen und den Erinnerungen an die Zeit der Blüte des Bergbaus für einen längeren Aufenthalt zu wenig zu bieten.

Sehenswürdigkeiten von Rio Marina

» Parco Minerario und Mineralienmuseum

Auf der Hafenmauer steht ein kleiner Leuchtturm. Von ihm aus hat man einen schönen Ausblick auf ganz Rio Marina.

Interessant ist auch ein Spaziergang durch die engen Gassen zwischen den Häusern auf der Südseite des Hafens.

Diese Seite verwendet Cookies, um die Nutzerfreundlichkeit zu verbessern. Mit der weiteren Verwendung stimmst du dem zu.

Datenschutzerklärung